Leine und Werra

28.2.-4.3.2023

Viele Radreisende folgen gerne Flüssen auf ihren Wegen. Auch auch ich bin bisher immer gerne am Wasser gefahren: die ganze Elbe entlang und kurz am Rhein. Häufiger allerdings fuhr ich am Meer: um die Ostsee herum, 1x rund um Zypern, die Südküste von Großbritannien entlang bis Land‘s End, an der Nordseeküste von Hamburg bis Frankreich und am Balkan von Kroatien über Albanien bis Griechenland.
Meine Radtour Ostern 2021 an der deutschen-deutschen Grenze, dem grünen Band, folgte immer wieder verschiedenen Flüssen, unter anderem der Werra, so dass ich die letzten Tage viele bekannte Stellen wiederentdeckt habe.

Radtouren am Fluss haben viele Vorteile: Man muss sich nicht mehr groß um die Strecke kümmern, hat stets eine Orientierung, schöne Landschaften sind vorprogrammiert. Weil sich früher Städte an Flüssen ansiedelten, findet man heute dort interessante Sehenswürdigkeiten. Nur die Idee, dass der Weg an einem Fluss immer flach ist, stimmt nicht immer!
Wenn die Strecke an der Leine sich noch entspannt und sanft durch Niedersachsen schlängelt, so findet man an der Werra schon mehr Hügel und Berge. Mal bieten sie mir einen schönen Aufblick zu alten Burgen, Schlössern und Ruinen, mal muss ich mich die Hügel hoch arbeiten, kann dann aber weite Aussichten genießen.

Hatte ich zu Hause kurz überlegt, die Strecke durch den Thüringer Wald (Rennsteig) als Trainingsstrecke zu wählen, entscheide ich mich nun dagegen. 800 m Höhe in der Kälte sind dann doch etwas viel. Was Höhenmeter für das Wetter bedeuten, habe ich schon so manchmal lernen müssen…!

Bis auf den Besuch bei Melanie schlafe ich draußen im Zelt. Ich genieße die Unabhängigkeit. Abends fahre ich, bis ich einen schönen Platz finde. Besser geht es, wenn es noch ein wenig hell ist. Oft suche ich auch erst im Dunkeln, denn ich mag nicht immer um 18 Uhr schon aufhören zu fahren. Beim Zelt einräumen koche ich das Wasser für die Wärmflasche und mir ein Essen. Und dann schnell in den warmen Schlafsack!

Morgens – oder besser vormittags 😉 – stehe ich auf, bade kurz im Fluss und packe dann meine Sachen. Dies dauert meist ganz schön lange. Mal sehen, wann alles seinen richtigen Platz gefunden hat…

So sind die Tage recht kurz und ich schaffe nicht so viele Kilometer wie auf meinen Sommertouren. Ich lerne es zu genießen – jeden Blick, jede Begegnung, jedes Geräusch. Mein Ziel ist das Unterwegssein, nicht das Ankommen!

5.-7.4.2023

5.-7.4.2023