Rückblick Dezember

Innehalten, Pause machen, zurückblicken, in sich schauen. Am Ende jeden Monats nehme ich mir bewusst Zeit für ein Zwischenresümee. Hier nun der Dezember:

31 Tage, 31 Nächte – Zeit für mich, Zeit für Begegnung, Zeit zum Sightseeing, Zeit zum Fahrrad fahren, Zeit zum Besinnen, Zeit für China!

1700 Kilometer in 2 Ländern (CHN, HK – zählt das überhaupt als eigenes Land?).

3 Tage in Xi’an, 3 in Chengdu, 2 in Kunming, 2 in Guangzhou, 1 Woche Hongkong / Lantau mit viel Strand und Wandern, jeweils mit doch einigen Kilometern in der Stadt bzw auf der Insel.

Kosten: ~500€  Ein großer Posten waren die Eintrittsgelder, ein weiterer die Fähren und Züge. (Ab August habe ich meine akribische Buchhaltung aufgegeben. Angaben also ohne Gewähr 😊)

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Womit bin ich zufrieden?

• Die Entscheidung für den Rest meiner Reise in China zu bleiben war gut. Natürlich hätte ich meine Tochter gerne gesehen und wir hätten auch bestimmt eine gute Zeit zusammen gehabt. Doch mir war es einfach zu viel. Zu viel die weiteren Flüge zu organisieren, zu viel der Gedanke, mich auf ein neues Land einzulassen, zu wenig Zeit dafür schlussendlich dann doch. Und keine Kapazitäten meinerseits für solch einen großen weiteren Input. Wir haben oft telefoniert und geschrieben und waren uns einig, dass es so besser ist. Nach der Entscheidung gab es eine Erleichterung und Entspannung. China ist so groß und großartig! Ich freue mich noch, einen weiteren Monat hier gewesen zu sein. Jolin wird im Frühling oder Sommer zurück nach Deutschland kommen und dann können wir uns wieder in die Arme schließen.
• Ich habe fünf Tage auf Lantau verbracht, einer Insel, die zu Hongkong gehört. Eigentlich wollte ich nur für eine Nacht dahin, damit ich bei der Wiedereinreise nach China 30 weitere Tage Visum bekomme. Doch ich fand hier einen wunderbaren Ort zum Wandern, zum Baden, zum Liegen unter Palmen, zum Entspannen. Ich wusste nicht, dass Hongkong so grüne und einsame Orte hat, die nur 30 Minuten mit der Fähre entfernt vom Hochhaus-Zentrum auf Hongkong Island sind. Ich traf dort viele angenehme Menschen und verbrachte die Weihnachtsnacht mit vier wunderbaren Frauen aus Indonesien auf dem Campingplatz.
• Kein Weihnachten und Silvester zu feiern fühlte sich genau richtig an. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, mir für diese Daten besondere Events zu suchen oder zu schaffen. Für mich ging es nicht um den Übergang von 2023 auf 2024, sondern um das Ende meiner Reise. Um den Rückblick auf elf Monate Fahrradreise in Europa und Asien, um den Ausblick auf die Rückkehr nach Hannover.
• Mein Flug ist gebucht! Mit der Hilfe von Jing gelang es mir eine gute Verbindung zu finden, die hoffentlich auch mein Fahrrad zu einem annehmbaren Preis mit nach Hause bringt. Als alles stand und die Bestätigungen eintrafen, war ich unheimlich glücklich. Ich freue mich auf zu Hause! Am 18.1. werde ich um 14 Uhr auf dem Fiedelerplatz einrollen und freue mich über eine Begrüßung und Umarmung!

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Was besser sein könnte

• Das Zugfahren stresst. Die Bahnhöfe ähneln hier Flughäfen mit Passkontrollen und Security Check. Das Personal muss überzeugt werden, dass das Fahrrad mit darf, keiner weiß so richtig, wohin es soll. Messer und Gaskartuschen müssen geschmuggelt werden. Ich wollte dringend in den Süden, ich sehnte mich nach Sonne und Wärme. Dafür nahm ich es in Kauf, doch bis zum Ende fand ich es immer anstrengend und auch das Bedauern blieb, wie schon im letzten Monat beschrieben, dass ich so viel von den Strecken dazwischen verpasst habe.
• China ist das Land, in dem ich am meisten Zeit verbracht haben werde. Doch es reicht nicht, um all die Schönheiten, Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Menschen zu würdigen. Ich hätte hier gut ein ganzes Jahr verbringen können. Irgendwie ist es auch ein gutes Gefühl, dass es immer noch genügend auf der Welt zu entdecken gibt und es nie langweilig werden wird.
• Ich habe mich bewusst für eine Fahrradtour in eine Richtung entschieden. Ich wollte es vermeiden, planen zu müssen, wann ich umkehre, damit ich wieder rechtzeitig zu Hause bin. „Immer der Nase nach bis das Jahr vorbei ist, dann in den Flieger und nach Hause.“ Jetzt überlege ich manchmal, ob es nicht doch schöner gewesen wäre, mit dem Fahrrad nach Hause zu kommen. Es fühlt sich komisch an, die Strecke, die ich in elf Monaten zurückgelegt habe, dann in 11 Stunden zurück zu fliegen. Doch ich wäre nie nach Zentralasien und China gekommen, wenn ich den Rückweg mit dem Fahrrad geplant hätte. Von daher war alles wahrscheinlich genau richtig so.

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Was ich mir wünsche

• eine genussvolle Runde um die Insel Hainan. Hier zwischen Kokospalmen, Strand und kleinen Dörfern ist ein guter Ort zum Abschied nehmen.
• einen guten und sicheren Heimflug, dass mein Gepäck und Fahrrad mit in Frankfurt landen, der Zug pünktlich fährt und ich heile in Döhren angekomme.
• Viele Menschen fragen, wie sie meine Reise unterstützen können. Ich selber bin gut versorgt. Doch wer gemeinsam mit mir hier vor Ort Menschen, die es benötigen, helfen möchte, kann über die Plattform „buy me a coffee“ eine finanzielle Spende leisten. Ich erzähle gerne, wie ich das Geld weitergegeben habe. https://www.buymeacoffee.com/ankeR