Rückblick Juni

Innehalten, Pause machen, zurückblicken, in sich schauen.
Am Ende jeden Monats nehme ich mir bewusst Zeit für ein Zwischenresümee.
Hier nun der Juni:

30 Tage, 30 Nächte – Zeit für Begegnungen, Zeit für mich, Zeit für meine Eltern!

1200 (Fahrrad-)Kilometer in 2 Ländern (TR, GE) – eigentlich nur in der Türkei, 25km nach der Grenze zu Georgien kam ich schon im Hotel in Batumi an. Ab dort hatte das Fahrrad Pause 🏝️🚲😊

1 „Ruhetag“ in Kapadokien, 1 in Kayseri, 1 in Beşikdüzü. 9 Tage in Georgien ohne Fahrrad, dafür viele Kilometer gewandert + noch mehr im Auto gefahren.

Auch abgesehen von den Ruhetagen fahre ich diesen Monat weniger weit, verbringe viel Zeit am Tag mit Menschen und/oder in der Sonne. Das tut gut! Wie schön, dass ich Zeit habe!

Kosten: 100€ (für 21 Tage, den Rest der Zeit war ich eingeladen, meine Eltern zu begleiten). In der Türkei ist die Inflation gerade immens, bis zu 80% im Monat! Das ist für die Bevölkerung hier dramatisch, für mich führte es zusammen mit vielen Einladungen zu dem günstigsten Monat bis jetzt.

Und dieser war wieder ganz anders! Die ersten zwei Drittel vom Juni fahre ich Richtung Osten durch die Türkei. Ich fühle mich richtig wohl! Habe genügend Zeit, bewege mich abseits der Touristenströme, treffe viele nette Menschen, mit denen ich mich unterhalten kann (!). Das Wetter ist gut, die Landschaft überwältigend! Nach den Tagen an der nicht ganz so hübschen Küste des Schwarzen Meeres, die ich jedoch in sehr netter Gesellschaft verbringe, treffe ich dann meine Eltern in Batumi und lasse mich die letzten zehn Tage verwöhnen: Zweimal am Tag ein reichhaltiges Essen, jeden Abend eine Dusche und ein richtiges Bett! Dazu wandern wir in herrlichen Gegenden und bekommen von dem Guide die Geschichte und Kultur Georgiens nahe gebracht.

Ich bin erstaunt, wie schnell ich aus meinem Radfahr-Alltag heraus bin. Fast ist es, als wäre es ein Traum gewesen… Ich dachte, dass ich es in dieser Zeit locker schaffen würde, meine Beiträge auf der Homepage auf Stand zu bringen. Doch auch wandern ist anstrengend und der Tag geht schnell vorbei. Ich nutze die Zeit mit meinen Eltern und manchmal auch das WLAN im Hotel um andere Sachen zu erledigen. So müsst ihr leider immer noch auf die Beiträge der Türkei warten. Sie werden kommen, habt bitte Geduld!

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Womit bin ich zufrieden?

• Meine Zeitplanung von Istanbul bis Batumi ging gut auf. Vielleicht war es auch ganz gut, sich ein Ziel gesetzt zu haben, sonst hätte ich vielleicht noch einen weiteren Monat in der Türkei verbracht. Doch vor mir liegen hohe Berge und langsam komme ich in die Jahreszeit, in der dort wieder Schnee fällt. Kaum vorstellbar bei den 40°, die hier gerade herrschen.
• Die zwei Wochen Auszeit tat mir gut. Das schönste war natürlich, die Zeit mit meinen Eltern verbringen zu können. Doch auch die vielen Wanderungen waren eine gute Abwechslung zum Fahrrad fahren. Sie haben absolut meine Lust auf mehr geweckt! Ich hatte es mir schon in Deutschland vorgenommen zu wandern und die Ausrüstung dementsprechend ausgewählt. Doch bisher ergab es sich nicht, beziehungsweise habe ich es noch nicht gemacht. Nun war ich in 3100 m Höhe, bin durch Schneefelder gestapft, über Grate balanciert, ganz alleine auf dem Gipfel gewesen – Hier wäre ich mit meinem Fahrrad nie hingekommen! Nun weiß ich wieder, was mich beim Wandern erwartet und werde mir dafür Zeit nehmen!
• Mit meinem Türkisch! Ich bin wirklich überrascht und auch ein wenig stolz wie gut die Unterhaltungen funktionieren. Natürlich sind sie auf rudimentären Smalltalk mit amüsanter Grammatik beschränkt, doch dafür dass meine letzten Besuche der Türkei 15 Jahre her sind und ich vor der Abreise keine Zeit zum Lernen hatte, bin ich sehr zufrieden. Her gün biraz daha öğreniyorum! (Ich lerne jeden Tag ein bisschen mehr) Den Unterschied merke ich ab der Grenze nach Georgien sofort: Ich kann nichts mehr lesen, nichts mehr verstehen und selbst „Hallo“ und „danke“, meine bisher einzigen Worte auf georgisch, muss ich erst mühsam lernen.

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Was besser sein könnte

• lch hänge sehr hinterher mit dem Veröffentlichen meiner Beiträge. Das ist für euch nicht schön und tut mir nicht gut. So viele Gedanken und Erlebnisse, die ich in Rohform zwar schon geschrieben, aber noch nicht überarbeitet habe, hängen noch in meinem Kopf. Auch die Fotos sind noch nicht sortiert und ausgewählt.
  Ich merke, wie viel Zeit ich mir bisher dafür genommen habe, meistens abends oder vormittags im Schlafsack. Nun sind die Tage wärmer und länger hell. Selten bin ich alleine, in Pausen gibt es immer jemanden zum Begrüßen und Unterhalten. Und abends bin ich müde und schlafe schnell ein. Auch die neu gewonnenen Kontakte auf WhatsApp und Instagram wollen gepflegt werden. Viele Menschen begleiten mich inzwischen auch virtuell. Ich muss dringend eine neue Routine finden!

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Was ich mir wünsche

• eine gute Routine zu finden, um meine Erlebnisse zeitnah in mein Handy und aus dem Kopf zu bekommen und somit meine Homepage aktuell zu halten.
• Gute Ideen für den weiteren Streckenverlauf, der weder zu heiß noch zu gefährlich sein sollte.
• Auch in den Ländern nach der Türkei die Möglichkeit mit den Menschen zu kommunizieren.